Chronischer Tinnitus: Was bei Ohrgeräuschen hilft
Chronischer Tinnitus ist zur Volkskrankheit geworden. Seit Forscher herausgefunden haben, wie er entsteht, gibt es neue Behandlungsmöglichkeiten.
Chronischer Tinnitus ist zur Volkskrankheit geworden. Seit Forscher herausgefunden haben, wie er entsteht, gibt es neue Behandlungsmöglichkeiten.
"Science-based tinnitus therapeutics are finally coming into their own."
"Millionen belastet ein ständiges Pfeifen, Klingeln oder Rauschen im Ohr. Wer sich behandeln lässt und lernt, die Töne zu akzeptieren, lebt entspannter."
Vor mehreren Monaten haben das Institut für Datenbanken und Informationssysteme (DBIS), Universität Ulm und die Tinnitus Research Initiative (TRI) das Forschungsprojekt TrackYourTinnitus gestartet. Ziel dieses interdisziplinären Projekts ist es, die individuellen Schwankungen der Tinnituswahrnehmung mittels einer Smartphone App zu erfassen. zum Artikel
![]() http://www.trackyourtinnitus.org |
![]() iTunes® App StoreSM |
![]() Google PlayTM Store |
| Apple, das Apple Logo, und iTunes sind in U.S.A. und anderen Ländern eingetragene Warenzeichen der Apple Inc.. Google Play ist ein Warenzeichen der Google Inc.. | ||
Die Tinnitus Research Initiative (TRI) hat erfolgreich Tinnitus-Forschung aus verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen zusammengeführt. Das europäische Förderprojekt TINNET, 'Better Understanding the Heterogeneity of Tinnitus to Improve and Develop New Treatments', kann als nächster Schritt angesehen werden. Ziel ist die Koordination und Standardisierung der Tinnitus-Forschung und die Erweiterung einer bereits vorhandenen Datenbank mit Ergebnissen aus klinischen Studien. Dies dürfte zu einer statistisch relevanten Basis für die Tinnitus-Forschung führen. Das Projekt stellt die Möglichkeit in Aussicht, künftig jeden einzelnen Patienten anhand von standardisierten Prozessen individuell begutachten zu können.
Eine Übersichtsarbeit über die Ursachen und Therapiemöglichkeiten des chronischen Tinnitus unter maßgeblicher Beteiligung von Mitarbeitern des Tinnituszentrums Regensburg wurde in der Septemberausgabe 2013 von „The Lancet Neurology“ (in englischer Sprache) veröffentlicht:
Langguth B, Kreuzer PM, Kleinjung T, De Ridder D. (2013) Tinnitus: causes and clinical management. Lancet Neurol. Sep;12(9):920-30. doi: 10.1016/S1474-4422(13)70160-1.
Das Tinnituszentrum der Universität versucht, Ursachen des Tinnitus besser zu verstehen. Dazu ist der Vergleich mit gesunden Personen wichtig. Derzeit sucht das Zentrum gesunde Erwachsene im Alter von 30 bis 65 Jahren als Kontrollpersonen für Studien, in denen Funktionen des Gehirns untersucht werden, etwa durch Kernspinuntersuchungen oder Hirnstrommessungen. Gesucht werden Menschen mit einer Hörminderung oder Schwerhörigkeit, die keinen Tinnitus haben. Im Rahmen der Untersuchung wird ein Hörtest durchgeführt und es gibt eine Aufwandsentschädigung. Personen, die in psychologischer Betreuung waren oder sind, können nicht teilnehmen.
Wer Interesse hat, gibt Name und Telefonnummer an:
per E-Mail:
auf Anrufbeantworter: unter (09 41) 941 1254.
Dr. Kreuzer, Dr. Vielsmeier und Dr. Langguth vom Tinnituszentrum Regensburg geben - basierend auf einer selektiven Literaturrecherche - einen Überblick über die derzeit verfügbaren Behandlungsansätze bei chronischem Tinnitus im Deutschen Ärzteblatt (19. April 2013).
Zum Artikel (PDF 632 KB)
Zum Artikel in englischer Sprache (PDF 624 KB) im Deutschen Ärzteblatt International
Das Tinnituszentrum Regensburg bietet in regelmäßigen Abständen eine Gruppentherapie für Patienten mit chronischem Tinnitus an, die von Diplom-Psychologen geleitet wird. Die Gruppe soll die Teilnehmer bei der Bewältigung des Tinnitus unterstützen und ihnen dabei helfen, das Leben trotz des Tinnitus wieder genießen zu können. Durch das Gruppensetting besteht außerdem die Möglichkeit, andere Personen mit Tinnitus und deren Umgang mit Tinnitus kennenzulernen. Inhalte der Therapie sind unter anderem fachliche Informationsvermittlung, Tinnitusanalyse, Entspannungsübungen, Stressbewältigung und Lebensqualität. Die Gruppe richtet sich v.a. an Patienten mit langjährigem Tinnitus, denen es schwerfällt, sich mit ihrem Ohrgeräusch zu arrangieren.
Patienten mit einer Tinnitusdauer unter einem Jahr oder akuten Beschwerden möchten sich bitte bei der Tinnitussprechstunde anmelden.
Vor Beginn der Gruppe findet ein Vorgespräch mit dem Gruppenleiter statt.
Umfang: 10 wöchentliche Termine à 90 Minuten; max. 6 Teilnehmer
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an:
Dr. Martin Schecklmann, E-Mail:
Astrid Lehner, E-Mail:
Download Info-Faltblatt (PDF, 54 KB)
Studenten haben am Tinnituszentrum Regensburg die Möglichkeit, ihre medizinische Dissertation zu erwerben oder ihre psychologische Diplom- bzw. Masterarbeit zu machen. Die aktuellen Themen befassen sich mit den neuronalen Mechanismen des akuten und chronischen Tinnitus. Dazu wird mit Hilfe von modernen neurowissenschaftlichen Methoden wie der TMS (transkranielle Magnetstimulation, nicht-invasive Hirnstimulation) oder der EEG (Elektroenzephalographie, Hirnstrommessung) untersucht, welche Netzwerke im Gehirn eine Rolle bei der Entstehung und der Aufrechterhaltung des Tinnitus spielen.
Bei Interesse und zur genaueren Information wenden Sie sich bitte an:
Dr. Martin Schecklmann, E-Mail: