Prof. Dr. Berthold Langguth, Chefarzt an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Regensburg am Bezirksklinikum, und Leiter des Tinnituszentrum Regensburg, war am Mittwoch, 21.07.2016 zu Gast in der Abendschau des Bayerischen Rundfunks.
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Nachdem die Ursache für die Entstehung des Tinnitus lange Zeit weitgehend unbekannt war, verlief auch die Entwicklung neuer Therapien sehr schleppend. Seit etwa 10 Jahren jedoch befasst man sich intensiver mit dem Krankheitsbild des Tinnitus. So weiß man inzwischen, dass das Tinnitusgeräusch - dessen Ausprägung die gesamte Geräuschpalette vom Summen, Pfeifen, Grillen über das Rauschen eines Wasserfalls bis hin zum Geräusch eines startenden Düsenjets umfasst – im Gehirn erzeugt wird. Das für die Hörverarbeitung zuständige Gehirnareal, der auditorische Kortex, zeigt im Vergleich zu Gesunden bei Tinnituspatienten eine gesteigerte Aktivität.
Es gibt vielfältige Auslöser für den Tinnitus. Sehr häufig entsteht er als Folge von Hörstörungen, von denen viele oft gut behandelt werden können. Im multidisziplinären Tinnituszentrum Regensburg arbeiten u.a. Ärzte und Wissenschaftler aus der HNO, der Psychiatrie und Neurologie eng zusammen, um den Tinnitus der rund 4 Millionen davon betroffenen Menschen in Deutschland erträglicher zu machen.